Screening, Befundanalyse und individuelle Trainingspläne zur Prävention von Krankheiten des Bewegungsapparates - Eine Kooperation zwischen der Medizinischen Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig und dem Hochschulgesundheitsmanagement der HTWK Leipzig - innovatives Screeningverfahren erprobt
In der modernen Arbeitswelt, in der sitzende Tätigkeiten dominieren, steigen einseitige Belastungen und Bewegungsmuster deutlich an. Eine frühzeitige Erfassung von Problemen der Muskeln und des Knochenapparates und die Prävention mittels gezielter Bewegungsabläufe können wesentlich zum Erhalt der Gesundheit und motorische Leistungsfähigkeit im Alltag beitragen.
In Kooperation mit der Medizinischen Berufsfachschule des Universitätsklinikums Leipzig wurde am 18. und 25. November 2025 an der HTWK ein innovatives Screeningverfahren zum Thema „Rückengesundheit“ erprobt. Im Rahmen des Projektes „Bewegungskompetenz für mehr Lebensqualität“ hat die Akademie für berufliche Qualifizierung am Universitätsklinikum Leipzig mehr als 20 auszubildende Physiotherapeuten vorbereitet, die ausgewählte Messungen an Mitarbeitenden der HTWK Leipzig umsetzen konnten.
Die Tests erstreckten sich von der Kopf- und Halswirbelregion über die Analyse der Brustwirbelsäule und Schulterregion bis hin zur Messung der Stabilität im Bereich der Lendenwirbelsäule und Beckenregion. Vor allem die Hauptbeanspruchungsformen Koordination, Beweglichkeit und Kraftleistung in den entsprechenden Segmenten der Wirbelsäule und benachbarter Regionen wurden differenziert untersucht. „Die Teilnehmenden hatten die Chance, Einblicke in aktuelle wissenschaftliche Ansätze der muskuloskelettalen Prävention zu erhalten. Zusätzlich lernten die auszubildenden Physiotherapeuten, eigenständig Screenings anzuleiten und Befunde zu analysieren. Theoretische Kenntnisse aus den Lehrfächern der Bewegungslehre, Bewegungserziehung und Befunderhebung konnten im realen Kontext erprobt werden – ein Vorteil für beide Seiten“, sagt Robert Schiffler, Sportlehrer des Hochschulsportzentrums.
Nach Auswertung der Messergebnisse wurde ein individueller Trainingsplan für alle Teilnehmenden erstellt. Dieser wurde in einer 1:1 Betreuung besprochen und praktisch erprobt. Mit dem neu erworbenen Wissen sind die Probandinnen und Probanden in die aktive Übungsphase entlassen worden. Ein erneuter Test im Mai 2026 soll Erkenntnisse liefern, wie effektiv das Trainingsprogramm gewirkt hat. Darüber hinaus arbeiten die Kooperationspartner parallel am Aufbau einer umfangreichen Übungsdatenbank mit über 240 videobasierten Übungsbeispielen (Basis- Ausführung und zwei Alternativvarianten), welche die Mitarbeitenden dauerhaft befähigen sollen, Bewegungseinschränkungen zu vermeiden. Diese umfangreiche Datenbank stellt eine nachhaltige Ressource im Betrieblichen Gesundheitsmanagement dar und kann von beiden Kooperationspartnern genutzt werden. „Für alle, die diesmal keinen Platz bekommen haben oder auf der Warteliste stehen, wird es im kommenden Jahr weitere und ähnliche Angebote geben. Wir danken allen Teilnehmenden für das Gelingen der Veranstaltung und freuen uns auf rege Teilnahme im Rahmen weiterer Aktionen“, sagt Corinna Langhans, Koordinatorin des Hochschulgesundheitsmanagements.
